Der Namenspatron Lorenz Oken (1779 – 1851)
Das Lorenz Oken Institut e.V. (LOI) ist nach dem Badischen Naturphilosophen Lorenz Oken benannt. Er wurde 1779 in Bohlsbach bei Offenburg geboren und studierte um 1800 Medizin und Naturwissenschaften in Freiburg. 1807 wurde er mit Goethes Hilfe zum Professor medicinae extraordinarius nach Jena berufen.
Bekannt ist seine unabhängig von Goethe gefundene Theorie der Umbildung der Wirbelknochen zum Schädelskelett. Er war Vordenker vieler naturkundlicher Entdeckungen, wie der Zelle oder der Befruchtung und damit seiner Zeit weit voraus.
Lorenz Oken setzte sich für die Einführung und Ausweitung des naturwissenschaftlichen Unterrichts an Schulen ein. Die Eindeutschung vieler lateinischer Fachbegriffe der Biologie haben wir ihm zu verdanken. Dazu gehören beispielsweise die Worte „Säugetier, Kriechtier, Lurche, Nesthocker und Nestflüchter“.
Als einer der fortschrittlichsten deutschen Professoren war er 1817 der Hauptredner auf dem Eisenacher „Wartburgfest“, auf dem das „Abschneiden alter Zöpfe“ besiegelt wurde. Nicht alle schätzten seine fortschrittlichen Ideen. Reaktionäre Kräfte bewirkten seine Entlassung aus dem Jenaer Lehrstuhl.
1822 gründete er die erste, über die deutschen Kleinstaaten hinaus vernetzte „Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte“ sowie die natur- und sozialkundliche Zeitschrift „Isis“. Später Erfolg für ihn war 1833 die Berufung zum ersten Rektor der Züricher Universität. In Zürich starb er 1851.
Für die Mitglieder des Lorenz Oken Instituts ist die in seinem Leben gelungene Verbindung naturkundlicher Tätigkeit, philosophischer Reflexion und verantwortlicher Teilnahme am öffentlichen, sozialen Leben Vorbild.